Mittwoch, 22. November 2006
Portale, Communities und Web 2.0
Wie wird die Kombination aus Commerce- und Community-Portalen in Zukunft angenommen werden? Das ist die Frage, die sich aktuell viele stellen. Man denke dabei nur an Google-Youtube oder Lokalisten-myvideo-Pro7. Aber wie Synergien langfristig und nachhaltend gewährleistet werden können, weiss niemand so recht.

Den umgekehrte Weg - von einer Commerce-Site hin zu einer Community - sind bislang nur wenige gegangen. In Deutschland ist die Scout-Gruppe als T-Online Tochter mit diesem Ansatz erfolgreich. Allerdings wurden bis heute nocht die Portale der Scout-Gruppe untereinander vernetzt, geschweige mit anderen Portalen von T-COM (musicload, t-vision, gamesload) verbunden. Die 4friends GmbH aus München versucht einen ähnlichen Ansatz mit Ihren one4-Portalen aus den Bereichen Musik, Movie oder Community zu gehen.

Auf der einen Seite sind erfolgreiche Communities in der Regel so gut wie werbefrei und kostenlos, auf der anderen Seite wollen und müssen Google & Co. ihre Invests kapitalisieren. Das geschieht aktuell meist durch Vermarktung der traffikstarken Community-Portale - andere und neue Formen der Kapitalisierung sind aber gefragt, da nur so eine langfristige Finanzierung erreicht werden kann.

Wie reagieren Community-Portale auf eine Kommerzialisierung, sei es durch Vermarktung der Seiten oder Kapitalisierung der durch User generierten Inhalt, wie z.B. Ausstrahlung im TV.

Zum anderen macht das Internet seine Nutzer mehr und mehr transparent und in naher Zukunft erhält man bzw. Firma über Personen mittels Suchmaschinen & Co. mehr Information, als das je zuvor möglich gewesen ist.

Und diese Informationen sind durch die dezentrale Struktur so langlebig und persistent wie nie zuvor. Es ist kaum möglich - sowohl positive wie auch negative - Informationen zu modifizieren oder zu manipulieren, da es in der Regel verschiedenste Quellen für Informationen zu einer Person gibt und man daraus ein sehr klares Bild gewinnen kann.

Neben Ausbildung, privaten Engagements, beruflichem Werdegang und Umfeld finden sich zu einer Person im Internet mittlerweile kaum vorstellbar viele Querbeziehungen, aus welchen Rückschlüsse in nie dagewesenem Umfang auf die einzelne Person gezogen werden kann.

Schon heute ziehen Personalabteilungen neben den klassischen Unterlagen mehr und mehr das Internet zur Informationsgewinnung über die Persönlichkeit eines Bewerbers zu Rate. Dabei fließt neben Vergangenheit, Ausbilundg und Karriereweg auch das Engagement in Vereinen, Parteien und die soziale und politische Einstellung des Freundeskreis in eine Bewertung und Beurteilung mit ein.

Die Person wird transparenter als je zuvor, was noch nicht vorstellbare Risiken mit sich bringt. Wer macht sich schon grosse Gedanken, wenn er einen Artikel in ein Gästebuch schreibt oder sein Hobby auf der Vereinsseite präsentiert wird. Oft sind diese Veröffentlichungen auch durch Dritte verfasst, ohne dass der Betroffene darauf Einfluss nehmen und diese gar nicht kennt.

Als sei das noch nicht schlimm genug, besteht einmal abgesehen von Privacy & Datenschutz, das Risiko der Weitergabe hoch sensibler Informationen aus Community-Portalen wie StudiVZ & Co.

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